Von meinem Erstbesuch der Landesgartenschau in Schärding war vom Schauareal nur noch der Schlossgarten von mir unbesichtigt. Wegen Regens waren dort frühzeitig die Kartenabreißer:innen* selbst „abgerissen“. Und der Schlosspark wurde deshalb eine Stunde früher geschlossen. Damals ließ ich mir das extra bestätigen (bezahlt ist bezahlt), damit ich später noch in den Schlosspark darf.

Nebenbei wollte ich noch Restblüten des Phlox und aktuelle Blüten in der Staudengärtnerei Sarastro besichtigen.

Das Auto wartete auf ein Ersatzteil und dass die Mechaniker vom Sommerurlaub zurückkommen. Außerdem habe ich das Senioren-Klimaticket der Bahn. Gründe genug also, das Baumschulzentrum Ort im Innkreis zum ersten mal in meinem Leben mit der Bahn anzusteuern.
Ich muss zugeben, die Bahnfahrt auf der Strecke Attnang-Puchheim nach Schärding und retour, war DAS Highlight des Tages (wenn ich von der Gärtnerei absehe).
Der Schlossgarten misst nämlich nur etwa 150 mal 50 Meter. und darin waren gezählte 6 Rabatten mit Blumen.




Also für mich eher enttäuschend. Deswegen hätt‘ ich nicht herfahren müssen. Das Hauptgelände ist durchaus sehenswert.
Warum hier extra Personal beim Eingang abgestellt wurde erschloss sich mir nicht. Wenigstens war die Aussicht grandios.




Und es gibt einen neuen Schlossturm (von den vielen Türmen am alten Stich sind nur zwei erhalten geblieben, die Anderen dienten als Quelle für billiges Baumaterial).






Da können dann die Tonmeister:innen* bei den diversen Musikveranstaltungen regengeschützt auf Musiker:innen* und Besucher:innen* warten:

Obwohl, bei Regen wird ja der Schlosspark geschlossen.

Aus Sicherheitsgründen also. Könnt‘ ja ein Ast herunterbrechen. Der Besuch eines professionellen Baumpflegers vor Eröffnung hätt‘ sicher nicht geschadet. Dem wäre sicher auch aufgefallen…

…das diese vom Verschönerungsverein ausgeschilderte „Blutbuche“ mangels Blutfarbe der Blätter gar keine sein kann, allenfalls eine „hundsgemeine Buche“ (die wegen der Färbung des Holzes auch „Rotbuche“ genannt wird).
Den Garten-Schau-Frust begegnete ich mit einem vorzüglichen indischen vegetarischen Mittagessen (die Schweinsbratlverführungen der vielen anderen Gasthäuser außer Acht lassend)

Und natürlich mussten Frust und Durst mit Schärdinger „Baumgartner Bier“ gestillt werden. Die brauen mit Schärdinger Grundwasser (und das müsste „Uferfiltrat“ des Inns sein, in den Salzach und Alz münden. Zum Wohlgeschmack des Brauwassers tragen also die Wässer des Chiemsees, als Alz-Ursprung, die der Wacker-Chemie Burghausen und das Salz der Salzach bei. Wer weiß?). Baumgartner Märzenbier jedenfalls ist sehr harmonisch süffig und außerdem vom „Platzhirsch“ (die frühere Schärdinger Kapsreiter-Brauerei wurde mittlerweile auch von Baumgartner übernommen). Aber man muss schon nachfragen, ob einem eh kein Fremdbier untergejubelt wird.
Zurück zur Staudengärtnerei Sarastro, die ich auf der Hinfahrt „mitgenommen“habe. Von der Bahn-Bedarfshaltestelle „Hart im Innkreis“ gerade 12 Gehminuten entfernt.
Die Phloxe waren, erwartungsgemäß, in der Nachblüte. Ich habe den Gärtnereibesuch wegen des kaputten Autos zu lange verschoben. Trotzdem gab es noch genug „WillPflanzen“-Sorten:








Schön sind aber auch die Montbretien / Crocosmia. Winterhärtere Selektionen als die Hollandzwiebeln aus dem Baumarkt.



Dazupassend was Gelbes?



Mein Garten bräuchte auch noch ein paar Bienenmagneten:

Ist aber auch für Menschen „dufte“, mit der Hand den Superduft zu ernten.



Diese Katzenminze duftet ganz anders als „übliche“ Katzenminze.
Christians schönen Schaugarten musste ich auch wieder heimsuchen:



Unter einer Laubdecke winterharte Begonien gäbe es auch:




Beim Schlosspark Schärding und in Sarastros Pflanzenwelt gedeiht so eine (frostempfindliche) Albizia. Soll ich diesen sommerblühenden Baum auch in meinem Garten testen?

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Hibiscus moscheutus / Sumpfeibisch, hier Sorten mit dunklem Laub, kurz vor dem Aufblühen von 6-7 Knospen je Pflanze. Das Auto muss bald wieder repariert sein, damit ich noch welche bekomme, bevor sie ausverkauft sind.








Rückfahrt (leider ohne Pflanzen) mit dem Dieselexpress.
„Viel Landschaft in dieser Gegend“

Die Strecke besteht aus nur wenigen geraden Trassen durch die Agrarsteppe südlich von Schärding mit drei Meter hohen Maisschluchten (Futtermaissorten wachsen höher als Körnermais) und sonst mit wirklich seehr vielen S-Kurven. Eigentlich nur Kurven. Die Bahnstrecke verläuft zum Teil auf hohen (zugewachsenen) Dämmen und man erwartet irgendwie im Fahrverlauf, dass demnächst eine hölzerne Brücke wie im Wilden Westen der USA auftaucht. Kommt aber nicht, aber es gibt unerwartet einen Tunnel. Dafür gibt’s den bluesigen Rhythmus-Sound tack-tack, tack-tack, tack-tack der Schienenstöße, wenn die Räder drüberfahren. Der Fahrer treibt den Wagen (es ist nur ein einzelner Triebwagen!) an, als müsste er 30 Minuten Verspätung einholen. Weil der Hausruckkamm erklommen werden muss hat das Fahrzeug genügend Pferdestärken eingebaut und rast dementsprechend flott durch die flachere Gegend. Auf dieser abwechslungsreichen Bahnstrecke dürfen vermutlich westbahnerprobte, sonst mit 200 km/h fahrende Lokführer ihren Erholungs-Abenteuerurlaub machen oder den Vorruhestand genießen. Die Fahrt Schärding-Attnang-Puchheim dauert zwar eineinhalb Stunden aber endet viel zu schnell. Dem heißen Sommertag geschuldet waren viele Fenster geöffnet (ja, hier geht das) und der Fahrtwind ausgesprochen angenehm.
Hier noch einmal der schnelle Link zum Blogbeitrag vom Erstbesuch der Landesgartenschau im Juli 2025.
Der Link zum Blogbeitrag vom Schaugarten der Gärtnerei Sarastro.
Und der Link zum Onlineshop der Gärtnerei „Sarastro“.

Die Albizia ist sehr schön, würde sich sicher auch am Tulpenweg gut machen 😉
So eine Albizia und weitere Bienenmagneten kann dem Garten nicht schaden, finde ich. Der viele Zug-Conent mit anschaulichen Videomaterial erfreut und nimmt auf elegante Art auch die fachfremde Leserschaft begeisternd mit 😍!
Sehr lustig und informativgeschrieben, super 😁!