Warum und wieso und warum so und überhaupt?

Nacht und Tagebuch eines Gartenexzentrikers. He, da fehlt da ein Bindestrich nach der „Nacht“. Nein, da fehlt nichts! Es geht hier nicht um ein Nachtbuch, sondern um ein Tagebuch, das ich Nachtmensch eher in der Nacht schreibe. Es geht um selbige Nacht und das dabei entstehende Tagebuch.

Ich war immer schon etwas „außerhalb des Mainstreams“, musste aber 65 Jahre alt werden, um selbstkritisch die Erkenntnis zu erlangen, dass ich wohl ein Exzentriker bin. Wobei ich der Meinung bin, dass es an den beiden Enden der zugehörigen „Normalverteilung“ (oder Gauss-Kurve) sowohl Exzentriker gibt als auch Zentriker (also ganz Mittige) geben  müsste  und der dicke Bauch der Gausskurve den mehr oder weniger von der „Mitte“ abweichenden Mainstream, die Bevölkerungsmehrheit, beherbergt.

Bitte was macht einen zum Exzentriker?

Der Neuropsychologe David Joseph Weeks befasste sich (laut Eigendarstellung) wohl als Erster wissenschaftlich mit den Extremabweichlern von der Norm der Mitte, also mit uns  Exzentrikern. In Weeks Buch und wissenschaftlicher Arbeit „Exzentriker – über das Vergnügen, anders zu sein“ (deutsche Ausgabe im Rowohlt Verlag, Reinbek, 1997) definierte er 15 Charakteristika, die auf fast alle Exzentriker zutreffen:

unangepasst | kreativ | stark durch Neugier motiviert | idealistisch, mit dem Anspruch, die Welt zu verbessern und die Menschen in ihr glücklicher zu machen | betreibt ein oder mehrere Steckenpferde | ist sich von klein auf des Andersseins bewußt | intelligent | eigensinnig und freimütig überzeugt, selbst richtig zu liegen und dass der Rest der Welt aus dem Tritt geraten ist | ohne Konkurrenzstreben, ohne Verlangen nach Anerkennung oder Bestätigung durch die Gesellschaft | ungewöhnliche Eßgewohnheiten und Lebensführung | nicht sonderlich interessiert an den Ansichten oder der Gesellschaft anderer, ausgenommen zu dem Zweck, diese vom eigenen – richtigen – Standpunkt zu überzeugen | ausgestattet mit einem schelmischen Sinn für Humor | alleinstehend | gewöhnlich das älteste oder einzige Kind und | fehlerhafte Rechtschreibung.

Auf alle Fälle nonkonformistisch. Bei mehr als der Hälfte der Charakteristika habe ich mich wiedergefunden, aber nicht bei allen. So völlig aus dem Rahmen scheine ich nicht gefallen zu sein. Ich hatte das Glück in/mit einem Garten aufzuwachsen. Ein Garten der heute nicht so aussieht wie die Gärten der Nachbarn, mit einem Zaun, der heute nicht so geschniegelt ist wie die Zäune rundherum und mit einem Gärtner darin, der überzeugt ist, damit richtig zu liegen.

Damit ich nicht als Unbekannter daherkomme: Ich heiße Günther Ecker, trete manchmal mit den Vornamenkürzeln Günther C.M. Ecker oder mit meinem Titel Ing. Günther Ecker in fast zwei Meter große Erscheinung und war/bin mit frühkindlichem (!) Asperger-Syndrom und Inselbegabung ausgerüstet. Selbige war und ist, mehr oder minder unnützes Wissen in mich aufzusaugen und bei Gelegenheit wiederzugeben, diese genügte nicht für ein Studium oder eine Akademikerlaufbahn, aber für mehr als 8 unterschiedliche Berufe. Bis zur Pension war ich mehr als 10 Jahre lang Gartengestalter und Pflanzenhändler als Einzelunternehmer „Erlebnisgärten Ecker“. Dafür lernte ich aus rund 10 Regalmetern an Gartenbüchern (die ich nunmehr zum Großteil zwei Fachbibliotheken gespendet habe), darum kann mir auch auf diesen Gebieten  keiner ein X für ein U vormachen. Gerne konzipierte ich solche  „Erlebnisgärten“ im Raum Oberösterreich.

Seit 35 Jahren bin ich mit Irene verheiratet und noch länger zusammen und wir haben zwei wunderbare erwachsene Töchter mit Musikberufen. Daneben interessiere ich mich für Politik, Moderne Kunst, Jazzgesang, Bauchreden, unseren Garten, Stadtseilbahnen, und und und. Auch Fotografieren ist eines meiner „Steckenpferde“, mit oft künstlerischen Bildkompositionen, um daraus Vorträge zu basteln. Früher für  Diavorträge, „Neue Ideen für die Gartengestaltung“ zum Beispiel. Demnächst wohl über die Gartenreise durch England mit Besuch von (hoffentlich) mehr als 40 Gärten…

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