Da beide Gärten nicht per Autobus erreichbar sind (es fahren nur Schulbusse in der Früh und mittag retour, bei denen auch andere mitfahren dürfen) drum habe ich mir ein Velo ausgeliehen. Genauer gesagt ein E-Bike, weil noch nie mit so einem gefahren bin.


Das ist eine Radfahrerschleuse zu einem öffentlichen Erholungspark, sie zwingt zum Absteigen.

Diese Blütensträucher im Hof einer Gartendeko- und Gestaltungsfirma erregten meine Aufmerksamkeit. Natürlich ist die Blütenfülle der Japanischen Zierkirschenbäume aus Kunststoff. Interessant ist auch der ausgepflanzte (!) Olivenbaum, der dürfte echt sein:


Auf einer einsamen Landstraße fahre ich in den Nebel hinein.

Bald bin ich auf einer noch einsameren Waldstrasse

…mit schrecklichem Belag, zementgebundener Schotter, der trotz Unmengen abgefallenem Ahornlaubs ziemlich holprig ist. Geschätzte 10km lang, schnurgerade, beleidige ich meine altersschwachen Bandscheiben.

Die „Forststrasse“ führt geradewegs auf ein Tor zu:

Dahinter lockt mich diese Villa an. Sehr privat. Fast zuverlassen steht das Haus. Da drehe ich lieber um.

Per Zufall komme ich an 2 Highlights vorbei. Zuerst an einer Felsquelle, die aus einer (vergitterten) Höhle kommt

und dann an einer idyllischen Brücke über einen Teich

Der hübsche Baum ist eine Bitterorange, Poncirus trifoliata, die „winterhärteste“ Zitrusfrucht.
Der „Botanische Garten“ der Prieuré kündigt sich im Straßenbild an


Die Öffnungszeiten 15-18 Uhr bedeuten nichts Gutes. Ich läute trotzdem für ein „appointment“

und ich werde eingelassen, der Eigentümer ist zuhause. Eine Priorei ist übrigens eine Außenstelle eines Klosters, noch zu klein, um als Abtei von einem Abt geleitet zu werden, ihr Vorstand war ein Prior.

mit zugehöriger Kirche

Es gibt sogar eine Beschreibung auf deutsch:


Ds beschriebene Fresko in der Kirche ist reizvoll.


…der Garten auch. Ich sollte im Mai kommen, meinte der Besitzer, es blühen viele Pfingstrosen (Stauden und Sträucher) und Iris, da kommen rund 3.000 Besucher.

Jetzt besticht der Garten durch die Herbstfarben der Gehölzsammlung und durch die feinsäuberlich getrimmten Eiben.
Zentral steht eine wuchtige Zeder.

Wasvist das für ein toll rot gefärbter Baum?




Ein Kakibaum. Leider sind die Früchte noch hart und unreif.


…bis auf dieses eine Fallobst. Wie bei Schneewittchen, eine Hälfte vergiftet, die andere Hälfte in bester Ordnung, wunderbar weich, saftig und aromatisch.

(Acer palmatum thunbergii, ein Fächerahorn)
Der wäre hübsch für unseren Garten?

…oder dieser prachtvolle Acer japonicum vitifolium, Weinblättriger japanischer Ahorn

„Erdbeerbaum“, die mehlig faden Früchte, nur im Nachgeschmack und Abgang eine Nuance säuerlich, sind nicht nach meinem Geschmack


ein Aussichtsplatzerl lockt




Ilex quifolium laurifolia, Lorbeerblättrige Stechpalme

Acer trifolium, Dreiblättriger Ahorn

Euonymus obovatus, eine Pfaffenhütchen-Art.

Malus sargentii ‚Tina‘, ein Zierapfelbaum

Sehr feucht und nebelig in der Gegend, da gedeihen Flexhten und Moos auf Ästen (ohne Bodenkontakt) gut



Der Boden scheint passend zu sein für diese Parrotie (sauer, aluminiumhältig, das beeinflusst Herbstfärbungen, auf basischem Kalkboden werden die Herbstfarben „stumpfer“ und dunkler). Die Parrotie ist nicht nach dem Papagei (”parrot“) benannt sondern nach einem Botaniker.









Pyracantha ‚Buisson ardent‘, Feuerdorn








Im Bild rechts ein Taubenhaus.




Fenster grün, Türen grün, Auto grün – ein Gegensatz zum bunten Park.

Zurück nach Blois

(über den Jardin de Chateau de Beauregard schreibe ich morgen