Stuttgart hat einen Chinesischen Garten. Den musste ich sehen. 15 Gehminuten von meinem Quartier entfernt, halb auf einem der zahlreichen Hügel, von denen Stuttgart umgeben ist (der Routenplaner zeigt die Höhen leider nicht an).
Die Dachlandschaft von Stuttgart zeigt wenig Dachgärten, Dachbegrünungen oder Solarpanele. Eher Dachunkraut.
Oder war Piet Oudolf hier? Daraus / darauf könnte man so einen tollen Dachgarten machen und die Wohnung darunter einrichten.
Die Felsen sind offensichtlich zusammenbetoniert, aber Beton ist nicht sichtbar, es sieht aus als wären sie so „gewachsen“.
Weiter zur nächsten Station, zur ‚Wilhelma‘.
Vermutlicher Pilzbefall dieser Thujenhecke (am Weg zur Wilhelma)
Im Zoo kann man sofort zu den Tieren gehen oder zuerst in ein altes langes Gewächshaus. Dieses beginnt mit Kakteen und nach und nach taucht man in die Tropenwelt ein.
Ein interessanter Kaktus mit „Blättchen“
Eine schöne Gestaltung mit diesen Aufsitzerpflanzen
In den Tropenhäusern merkt man gleich, hier geht es um „Show“. Entlang des Besucherpfades werden gerade blühende Exemplare hineingestellt und Blattpflanzen kontrastreich kombiniert.
Diese „stacheligen“ Blattstiele sind butterweich und flaumig
Die Rückreise von Frankreich ging über mehrere Stationen. Trotz SNCF-App der französischen Bahn konnte ich nicht die Reise in Gesamten buchen, grenzüberschreitend ging gar nicht (so leicht). Also Teilabschnitte: Blois – Paris Gare d’Austerlitz – Paris Gare de l’Est – Strasbourg – Offenburg – Karlsruhe – Stuttgart.
In den Zug nach Paris nahm ein Fahrgast ein klappbares E-Bike mit fetten Reifen mit:
In Paris nannte man mein Lieblingsgebäck „Gourmandise“:
/
Aufenthalt in Paris, gerade ausreichend um mit der Metro vom Bahnhof Austerlitz zum Ostbahnhof zu fahren. Die U-Bahn ist beim Bahnhof Austerlitz eine O-Bahn. Ohne Lift nach oben. Hallo, ist das eine Weltstadt? Dann Beinahesteckenbleiben im engen Zugangsdrehkreuz zur Metro, dann nannte die Routenplaner-App zum Einsteigen die falsche Fahrtrichtung (nein, die Stationen sind nicht vermerkt wie bei der Wiener U-Bahn). Der Markierungspunkt in der Karte bewegt sich vom Ziel weg. Also in der nächsten Station umsteigen. Erst eine halbe Stunde vor der Abfahrt erscheint auf der Anzeige die Gleisnummer. Zugangsdrehkreuz zum Bahnsteig mit dem nötigen Fahrkartencode. Sitzplatz (vorgebucht) bis Strassburg.
3 Stunden Aufenthalt in Strassburg, Schließfächer nicht in Sicht, Stadtbummel mit dem Gepäck uninteressant.
Höchstens die Schwarzweißfoto-Ausstellung zwischen 2 Bahnhofseingängen fesselt mich.
Nach der Weiterfahrt (30min) in Offenburg wären 4 Minuten Umsteigezeit auf einen anderen Bahnsteig … Tu ich mir das an?
Also schmeisse ich den ganzen Zugplan um. Ich fahre früher nach Offenburg (im Regionalzug mit genügend Sitzplätzen), früher weiter nach Karlsruhe (30min Stehen). 2 Stunden Aufenthalt in Karlsruhe. Der Stadtplan verrät mir, dass der Zoo gegenüber vom Bahnhof liegt. Schliessfach gefunden. Ab in den Zoo:
Heute am Feiertag ist der Zoo übervoll mit Familien mit Kindern. Scheinbar ganz Karlsruhe ist da. Es ist nicht so leicht, mich durch die BesucherInnenmassen zu schlängeln.
Das Tropenhaus ist mein Hauptziel:
Die Scheiben scheinen Heizdrähte eingebaut zu haben (um den Wärmefluss von warm zu kalt zu stoppen?)
(ein Faultier beim Gemüseschmaus).
Wassersprühnebel befeuchtet die Tropenhausluft und vernebelt stimmungsvoll den Weg und einen Wasserlauf
Der Weg weist noch einige Stufen auf (nicht so rollstuhl- und kinderwagengerecht wie in Wisley oder beim Eden Project, die aber auch Stiegen und Lifte am Ende des Hochgangs haben).
Highlights (für mich) sind die bepflanzten Terrarien und Aquarien. Highlight für die Kids ist die begehbare Fledermaushöhle
Stockdunkel ist es da drin, schwärzer als am Foto, und proppevoll Leute und die Fledermäuse fetzen den kleinen und großen Besuchern um die Ohren.
Manche Terrarien haben auch Schiebetüren vorne
Ein Highlight für Kinder sind auch die elektrischen Autos
Was sie da wohl erwartet?
Im Zoo wurde auch ein Garten im Japanstil angelegt
Ich habe (leider) nur einen Garten im japanischen Stil gebaut, dazu aber gelernt, dass Trittsteine so zu legen sind, dass die Schritte gebremst werden. Schrittfolge rechts links rechts und nocheinmal rechts, damit man innehalten muss, „umsteigen“ muss und so entschleunigt wird. Die Trittsteine hier sind also nicht ganz „japanisch“ gelegt:
…oder nur für Linkshänder (die mit dem linken Fuß beginnen)?
Es gibt noch einen Rosengarten und einen Heckengarten
…wo gerade Weihnachtsbeleuchtung installiert wurde
Für die anderen Zootiere fehlten Zeit und Lust, also zurück zum Bahnhof
Pressemeldung „Zoo in Karlsruhe: Café Karlkutta schließt Ende 2024“ Ein neues Konzept wird gewünscht.
Der Bahnhof ist nahe
Nur durch eine Schleuse (in die auch Kinderwagen und Rollstühle passen):
Zum Glück gibt es auch deftigeres am Karlsruher Bahnhof:
Nach der gestrigen Radtour habe ich einen gemächlichen Stadtbummel gemacht und bin trotzdem „müde vom Marschieren“ geworden.
Das Chateau / Schloss:
Bevor Versailles die Residenz der französischen Könige wurde, war dies Blois, wo diverse Könige Hof hielten.
Zur Schlossbesichtigung kann man eine Kombikarte lösen, um auch das Magiemuseum „Haus der Magie“ zu besichtigen. Dort findet man Familien mit Kindern, im Schloss nur wenig Kinder.
Gelegentlich öffnen sich die Fenster des Museums und schaurige Drachenhälse fahren heraus.
Blois war die Geburtsstadt von Robert Houdin, der die „Zauberei“ / Magie ab etwa 1840 so richtig entwickelte. Ein anderer „Zauberkünstler“ später, Anfang des 20.Jahrhunderts, der vor allem durch Entfesselungen Ruhm erlangte nannte sich in Anlehnung Houdini.
Das Museum beherbergt eine ganze Sammlung an magischen Requisiten:
Houdin baute alle seine Requisiten selbst
Berühnt wurde Houdin auch mit diesen gläsernen Uhren, bei denen sich der Stundenzeiger magisch bewegt, ohne eine Verbindung zum Gehäuse zu haben.
Mehrere Videostationen zeigen die geschichtliche Entwicklung der Magierkunst seit der Antike, hier Gaukler im „Mittelalter“:
Und Kinder können Seiltricks nachvollziehen:
Interessant ist, dass das Haus der Magie von 12:30-14:00 Uhr Mittagspause hält, alle Besucher werden dazu hinausgescheucht, sie dürfen dann ab 14:00 Uhr Zaubershows besuchen.
Dank der Kombikarte besichtige ich derweil das Schloss , mit gratis-Tablet als mehrsprachiger Reiseführer, in fehlerlosem Deutsch:
Zur Bauzeit waren Außenstiegen gerade modern
Aber es gab auch Innenstiegen
Die Gemächer der Königin
Die Gemächer des Königs
Im Andenkenladen waren für Kinder passende Figuren erhältlich, so ein Katapult (unterste Reihe) hätte mir auch gefallen:
Man konnte auch in Haut der Personen schlüpfen und von sich selbst Selfies verschicken, leider sind die mails nicht angekommen.
Die Treppe“Denis Papin“, die senkrechten Flächen der Stufen wurden bemalt.
Die Rosengärten konnten nur bis Ende September besichtigt werden
Halloween hat auch Frankreich erfasst. Vom Kinderwagenkind bis zu Twens und Mütter und Väter wird geschminkt und maskiert und in Geschäften werden Bonbons verteilt.
Dieses schokogefüllte Plunderteiggebäck habe ich zu meinem Lieblingsgebäck auserkoren!
Da beide Gärten nicht per Autobus erreichbar sind (es fahren nur Schulbusse in der Früh und mittag retour, bei denen auch andere mitfahren dürfen) drum habe ich mir ein Velo ausgeliehen. Genauer gesagt ein E-Bike, weil noch nie mit so einem gefahren bin.
Das ist eine Radfahrerschleuse zu einem öffentlichen Erholungspark, sie zwingt zum Absteigen.
Diese Blütensträucher im Hof einer Gartendeko- und Gestaltungsfirma erregten meine Aufmerksamkeit. Natürlich ist die Blütenfülle der Japanischen Zierkirschenbäume aus Kunststoff. Interessant ist auch der ausgepflanzte (!) Olivenbaum, der dürfte echt sein:
Auf einer einsamen Landstraße fahre ich in den Nebel hinein.
Bald bin ich auf einer noch einsameren Waldstrasse
…mit schrecklichem Belag, zementgebundener Schotter, der trotz Unmengen abgefallenem Ahornlaubs ziemlich holprig ist. Geschätzte 10km lang, schnurgerade, beleidige ich meine altersschwachen Bandscheiben.
Die „Forststrasse“ führt geradewegs auf ein Tor zu:
Dahinter lockt mich diese Villa an. Sehr privat. Fast zuverlassen steht das Haus. Da drehe ich lieber um.
Per Zufall komme ich an 2 Highlights vorbei. Zuerst an einer Felsquelle, die aus einer (vergitterten) Höhle kommt
und dann an einer idyllischen Brücke über einen Teich
Der hübsche Baum ist eine Bitterorange, Poncirus trifoliata, die „winterhärteste“ Zitrusfrucht.
Der „Botanische Garten“ der Prieuré kündigt sich im Straßenbild an
Die Öffnungszeiten 15-18 Uhr bedeuten nichts Gutes. Ich läute trotzdem für ein „appointment“
und ich werde eingelassen, der Eigentümer ist zuhause. Eine Priorei ist übrigens eine Außenstelle eines Klosters, noch zu klein, um als Abtei von einem Abt geleitet zu werden, ihr Vorstand war ein Prior.
mit zugehöriger Kirche
Es gibt sogar eine Beschreibung auf deutsch:
Ds beschriebene Fresko in der Kirche ist reizvoll.
…der Garten auch. Ich sollte im Mai kommen, meinte der Besitzer, es blühen viele Pfingstrosen (Stauden und Sträucher) und Iris, da kommen rund 3.000 Besucher.
Jetzt besticht der Garten durch die Herbstfarben der Gehölzsammlung und durch die feinsäuberlich getrimmten Eiben.
Zentral steht eine wuchtige Zeder.
Wasvist das für ein toll rot gefärbter Baum?
Ein Kakibaum. Leider sind die Früchte noch hart und unreif.
…bis auf dieses eine Fallobst. Wie bei Schneewittchen, eine Hälfte vergiftet, die andere Hälfte in bester Ordnung, wunderbar weich, saftig und aromatisch.
(Acer palmatum thunbergii, ein Fächerahorn)
Der wäre hübsch für unseren Garten?
…oder dieser prachtvolle Acer japonicum vitifolium, Weinblättriger japanischer Ahorn
„Erdbeerbaum“, die mehlig faden Früchte, nur im Nachgeschmack und Abgang eine Nuance säuerlich, sind nicht nach meinem Geschmack
Sehr feucht und nebelig in der Gegend, da gedeihen Flexhten und Moos auf Ästen (ohne Bodenkontakt) gut
Der Boden scheint passend zu sein für diese Parrotie (sauer, aluminiumhältig, das beeinflusst Herbstfärbungen, auf basischem Kalkboden werden die Herbstfarben „stumpfer“ und dunkler). Die Parrotie ist nicht nach dem Papagei (”parrot“) benannt sondern nach einem Botaniker.
Pyracantha ‚Buisson ardent‘, Feuerdorn
Im Bild rechts ein Taubenhaus.
Fenster grün, Türen grün, Auto grün – ein Gegensatz zum bunten Park.
Zurück nach Blois
(über den Jardin de Chateau de Beauregard schreibe ich morgen
25 Schaugärten warten darauf besichtigt zu werden. Nicht alle sind neu, ein paar werden üblicherweise aus dem Vorjahr übernommen (und noch weniger werden in einem anderen Teil der Domaine konserviert).
! Ich habe sie „durcheinander“ besichtigt und muss nun die Bilder in der richtigen Reihenfolge einsetzen…
1.) Le jardin de suis-bois, Der unterirdische Garten
Man merkt, das Kind braucht einen Namen. Um sich bei den hundert(en) Einreichungen durchzusetzen braucht der Gartenentwurf einen prägnanten Namen und eine Story dahinter und – gut wienerisch – einen Schmeh. An diesem Garten ist nicht viel unterirdisches zu sehen.
Die Gärten sind auf französisch und englisch beschrieben. Dankenswert gibt es ein Übersetzungsprogramm, das mir den französischen Text schnellübersetzt:
2.) Lebender Boden
(wird noch ergänzt)
3.) Bestäuberstadt
(wird noch ergänzt)
4.) Stigma
(wird noch ergänzt)
4a.)Spiralis
(wird noch ergänzt)
5.) Die Großzügigkeit der Natur
(wird noch ergänzt)
6.) Die Vergebung der Natur
(wird noch ergänzt)
7.) (Wieder)entstehende Klammern
(wird noch ergänzt)
8.) Der Hirtengarten
(wird noch ergänzt)
9.) Der Garten des Paradoxons
(wird noch ergänzt)
10.) Der Anemonenbrunnen-Garten
(wird noch ergänzt)
11.) Lieber Garten, pass auf mich auf!
(wird noch ergänzt)
12.) Der heilige Wald
(wird noch ergänzt)
13.) Der Garten des Flüsterns
(wird noch ergänzt)
14.) Das Erwachen des Samens
(wird noch ergänzt)
15.) Kadaver
(wird noch ergänzt)
16.) Der Garten des Vorfahren
(wird noch ergänzt)
17.) Am Wasser entlang
(wird noch ergänzt)
18.) Zeitgenössische Oase
(wird noch ergänzt)
19.) Weisses Vorhangtheater
(wird noch ergänzt)
20.) Das kleine Gewächshaus
(wird noch ergänzt)
21.) Polémoflore
(wird noch ergänzt)
22.) Hortus spei – Garten der Hoffnung
(wird noch ergänzt)
23.) FolkFlore / Volksflora
24.) Der Garten, Quelle des Lebens
(wird noch ergänzt)
25.) Der Hauptgarten (Le jardin primaire)
(wird noch ergänzt)
29.) Der Garten der Hypothesen wird da sein … ein wenig
In Blois angekommen (um morgen das Gartenfestival in Chaumont-sur-Loire zu besuchen) schlendere ich noch vor dem Dunkelwerden durch die Stadt.
Blick aus meinem Schlafquartier, nett
Sieht aus wie der übliche Arzneipflanzengarten, ein Schild klärt mich später auf:
„Garten mit einfachen und königlichen Blumen“ meint das Übersetzungsprogramm.
Zwischen den akkurat im Wellenform geschnittenen Eibenhecken sind „Riesenpflanzen“ gesetzt: Federmohn (Macleaya) ca 4m, herbstlich im Verdorren, Wasserdost (Eupatorium), schöne braune Samenstände und Weidenblättrige Sonnenblume, grün, schon fast blattlos und locker 5m hoch
Von der Terrasse sieht man schön auf mächtige „Schlossbäume“, ob die auch 1491 beim Schlossbau gesetzt wurden?
Die Schaufenster bieten schon Weihnachtsgeschenke an:
Paulchen Panther für die Wohnung
Zum Abschluss schmause ich in einer Creperie eine Crepe. Keine mit Schinkenkäsefüllung mit Teig aus „Buckwheat“ (Buchweizen), sondern eine süße aus „Wheat“ mit karamellisierten gedünsteten Äpfeln, Vanilleeis mit echter Vanille und am Tisch flambiert mit Calvados, soo lecker.
Das springende Wasser wird mit roten und grünen LEDs beleuchtet, was in der Farbmischung ein tolles gelborange ergibt mit gelegentlichem rotgrün-Aufflackern. Leider spielt da mein Smartphone nicht mit.
Einen Abend später speiste ich in der Creperie meines Vertrauens eine „nichtsüße Galette“ (Buchweizencrepe). Mit Hühnerfleisch sautiert in Calvados, Champignonsauce, glasierten Zwiebeln, Ziegenkäse und Creme fraiche. Ein Gedicht!
Süßes schließt den Magen:
Schnöde mit Schokosoße und Passionsfruchtsirup, dazu ein bisschen Birnencidre:
Volles Programm, aber mein Quartier ist 20 Schritte neben dem Grün 80-Park. Der öffentliche Park ist aus gartengestalterischer Sicht ein Highlight.
Zur Rosenblüte müssen diese Bogengänge ein Traum sein:
Ein gut vier Meter hoher Orangenbaum im Freiland. Poncirus trifoliata, die Bitterorange, das Stadtklima und der Rhein erschaffen wohl wärmere Winter.
…schmeckte wirklich bitter. Nicht mal für einen Aperitiv zu gebrauchen, aber nett im Garten (so der Frost das Jungsträuchlein nicht vorzeitig killt).
Die vollreife Feige schmeckte angenehmer.
Die dunklen großen Blätter stammen von Colocasia esculenta ‚Royal Hawaiian‘ oder ‚Black Coral‘. Die möchte ich auch im Garten haben
…weiter in den Landschaftsgarten…
„Nur“ eine Kinderrutsche oder eine moderne Skulptur …
…oder ein ideales Klettergerüst für einen Schlingknöterich.
Die Merian-Gärten
Die Familie Merian ist eine alteingesessene Basler Familie, wahrscheinlich die Bekannteste (obwohl die Merian-Reiseführer ein anderer Spross verfasst hat).
Beeindruckt hat mich der dortige „Arzneipflanzengarten“
…an dessen Eingang verschiedene Salbeischönheiten die Besucher empfangen:
(Salvia transsylvanica)
(Salvia involucrata)
…genug vom Salbei. Weiter zu anderen Besonderheiten. Etwa eine Zitrone.
andere Früchte…
Clerodendron colebrookeanum, Losbaum
Ein japanischer Kletterfarn (Lygodium japonicum).
Zum Abschluss den Clematisgarten (leider blühte keine mehr)
Die Rankgerüste bestehen aus rostigen Rohren, in die Baustahl eingeflochten ist.
Diese netten Gesellen verabschieden uns von den Merian-Gärten. Die Bilder vom Zoo und vom Piet-Oudolf-Garten ergänze ich morgen bei der Zugfahrt nach Frankreich. Jetzt muss ich schlafen.
Zoo Basel
Der Zoo ist ein größerer Park, leicht verwildert und ohne Blumenschmuck, groß genug, dss man von einem Gehege nicht zum Nächsten sieht, und „bevölkert“ mit Familien mit Kindern (bis etwa 12 Jahre). Ein Tierpark mit Affen, Löwen, Giraffen und so.
Finde die Tiere:
Das ist ein „Nordamerikanischer Baumstachler“ oder „Urson“.
Am meisten fasziniert haben mich die kombinierten Aquarien und Terrarien:
Mit diesem Bild sind wir aber schon im Designmuseum Vitra in Weil am Rhein (Nachbarort jenseits der Grenze in Deutschland) gelandet. Das große Hippo ist eine Sitzgelegenheit
Garten von Piet Oudolf
Hauptanziehungspunkt für mich war der zum Designmuseum zugehörige „Garten von Piet Oudolf“, einem niederländischen Gärtner und Gestalter, dessen Spezialität prärieähnliche Gärten sind, mit in Gruppen (!) gepflanzten Schaupflanzen. Deren Herbstcharakter ist das wesentliche Designelement. Im Sommer eher uninteressant (in Wisley gesehen und abgehakt), im Herbst spannend und bei untergehender Sonne in den Farben schön:
(Krötenlilien, Tricyrtis)
Vitra Designmuseum
Vitra ist ein Unternehmen, das (Designer)stühle und Möbel herstellt und die Eigentümer haben viel für Design(sammeln) übrig.
Das Hauptgebäude zeigt exemplarisch, wie eine (sehr geräumige) Wohnung (von betuchten Großverdienern) sehr geschmackvoll eingerichtet werden könnte:
…in der jeweiligen Wunschfarbe natürlich
In einem anderen Bau befindet sich das Archiv und gerade eine spacige Sonderausstellung:
Irgendwie erinnert mich die Bank an (T)Raumschiff Surprise:
26.10.2024. Auf der Fahrt nach Frankreich zum Gartenfestival in Chaumont-sur-Loire habe ich in Basel Halt gemacht. Der Botanische Garten der Universität soll ein schönes Tropenhaus und ein Nebelwaldhaus haben.
Die Hutpilz-Imitation in der Blüte soll fliegende Pilzliebhaber / Schwammerlsucher anlocken, die dann die Blüte befruchten.
Ab ins 17-19°C kalte Nebelwaldhaus:
Ständig wird Wassernebel eingesprüht
…und alle Blätter sind nass vom Kondenswasser
Das Nebelwaldhaus ist bekannt für seine Dracula-Orchideen. Die Gattung wurde erst 1973 benamst, weil die Blüten an „kleine Drachen“ (botanisch lateinisch Draculae) erinnerten.
Die Namensgebung wurde prompt missverstanden und eine Unterart dann Dracula vampira benannt.
(diese Pflanze mit den Vampirzähnen heißt aber anders, Deppea splendens)
In dem moosgetarnten Blumenkistl wachsen aber Dracula-Orchideen. Das Moos wurde laut einem Mitarbeiter (der eine Führung machte) extra original aus Ecuador beschafft. Kein Fake-Moos.
Das Substrat, in dem die Pflanzen am Boden wachsen, dürfte viel Vermiculit und wenig tonige „Erde“ oder Fasern enthalten.
Zurück ins angenehm warme feuchte Tropenhaus!
Interessant auch alle Pflanzen, die aus dem Wasser wachsen.
Das nächste Tropenhaus war das (originalgetreue) *Victoriahaus“, benannt nach der Victoria regina, einer amazonischen Seerose mit den größten Blättern.
Das ist eine Teepflanze (aus der der „Schwarze Tee“ gewonnen wird), die mir da Blüten und reife Samen entgegenstreckte.
(Sarracenia – Kannenpflanzen)
Dann ins „Namibiahaus“:
…und weiter
Für den Gestalter gab es manch interessantes
…eigentlich wollte ich noch den Zoo besichtigen, doch dann tauchte ich in die „Baseler Herbstmesse, seit 1471” ein und unter
Gleich der erste Markt war ein Töpfermarkt
..der überging in einen riesigen Markt, Süßes und Saures, Getränke, Chipfeli, Fondue, Kinderkarusselle und -bahnen, Weihnachtsgeschenke, Handarbeiten, Socken, Gemüsehobel, Olivenholziges, Ledergürtel, Magenbrot, Birnenbrot, Drechslerarbeiten, Kartoffelpuffer, Musikinstrumente, Vasen, Kaffee, helle Lebkuchen,… alle Stände bunt gemischt, etwa vier bis fünf mal so groß wie der Weihnachtsmarkt am Wiener Karlsplatz.
So ein Chäsbängeli musste ich probieren, Anstehzeit etwa eine halbe Stunde, ich war der siebenundzwanzigste in der Warteschlange. Mit einem Becher Bier wohlfeile 16 Fränkli.
Da wird flüssiges Fondue (samt Kirschwasser) in das hohle Gebäck geschöpft. Wenn man es zusammendrückte odet kippte oder durchbiss, dann quoll und schwappte der heisse Chäsbrei über, auf die Hand und hinunter.
Da sollte man halt Abbeissen können ohne zu drücken. Schmeckte aber seeeehr gut.
HINWEIS: Bei Ansicht mit dem Smartphone erscheinen die Bilder schärfer und man kann die Bilder vergrößern (hineinzoomen), bei Ansicht am PC oder Tablet werden die Bilder von vornherein etwas größer aber gröber dargestellt. Ich empfehle das Anschauen mit dem Smartphone und Hineinzoomen, um Details auszumachen, kein schnelles Drüberwischen um Bild um Bild schnell zu konsumieren.
Abenteuerliche Reise im Camper-Van (noch nicht veröffentlicht)
Fr 7. Juni: Rückblick und [30] Hausgärten (noch nicht veröffentlicht)
Mo 3.Juni: Kentisbeare House Garden (heute geschlossen), Kia Ora Farm Garden (heute geschlossen), [24] Knighthayes Court Garten, [25] Hestercombe
So 2 Juni, [21] The Garden House, Wild Side Garden, [22] Castle Drogo Garden, [23] Stone Lane Gardens
Sa 1.Juni, The African Garden (a lost garden of Plymouth), [19] Elizabethan Gardens, The Cider House Garden = [20] Buckland Abbey Garden, The Garden House
Fr 31. Mai, [16] Lanhydrock Garden, [17] Northwood Farm Garden (Privatgarten), [18] Westbourne Gardens, [19] Bush Farm (Privatgarten)
Natürlich werden in Wisley auch die neusten (farbigen) Gemüse- und Kräuterzüchtungen präsentiert.
…und Neuigkeiten
(aber so neu sind „Erdbirnen“ gar nicht)
Das Restaurant hat seinen „Schanigarten“ im Gemüsegarten.
Neues Gemüse braucht auch neue Kochrezepte
Die Rezepte kann ja jede/r mit dem Handy abfotografieren.
Kostproben (der Gewächse) gefällig?
Man kann auch auch anhören, was Andere über Nachhaltigkeit zu sagen haben:
Hier ein nachhaltigeres Selbstbau-Glashaus (die Bauweise ist veraltet)
Zurück zum Design
…aber Filipendula / Mädesüß hat doch ganz andere Blätter? Diese nicht ganz winterharte Pflanze wuchs bis einem Frustfrost auch in unserem Garten, Eryngium agavifolium („Agavenblättriges Mannstreu“)
…
Es gibt so viel zu sehen
Weiter zum Blumengarten…
Es gibt so schöne Iris (in blau, lila, weiß, rot, gelb, orange, kupferfarben, hell und dunkel und mehrfarbig, gestreift, gesprenkelt,…
..
und könnte man kann sie danach im Shop kaufen, das Stück um 14 Euro. Eine rare Neuzüchtung, könnte auch 30 Euro pro Töpfchen kosten oder noch mehr. Soll man jetzt nur eine kaufen? Einen Edelstein, einen „Hingucker“?
…oder lieber eine größere Anzahl? In der Gruppe ist die Wirkung unvergleichlich besser.
Schwierig, schwierig. Die Pfingstrose vom Titelbild, ich darf nicht sagen, was die gekostet hat…
Wenn Blumen mit gleichem Farbton ineinander wachsen, kann auch ein Fake-Bild entstehen, wie dieses:
Doch welche (Farb)Kombination ist die beste?
Hier steht ein cremeweisser Chinesischer Blumen-Hartriegel (Cornua cousa chinensis) vor einem schneeweissen Japanischen Hartriegel (Cornus kousa). Wenn man die Sträucher nicht zur Blütezeit kauft und einsetzt weiß man nicht, ob die Farben zueinander passen (bei den Blumen-Hartriegeln sind es übrigens nicht die Blüten, die so interessant weiß sind sondern die wahren Kleinstblütchen umfassende weiß gefärbte „Hochblätter“ wie beim „Weihnachtsstern“)
(Clematis mit Rose, wegen gleicher Blütezeit der frühjahrsblühenden Clematissorten mit Rosen eine häufige schöne Kombination, siehe auch „The Garden House“).
Eine andere häufig zu sehende Kombination: Rosen mit Storchschnabel (Geranium).
(oben: Rose ‚Morning Mist‘ (Ausfire))
(der Steingarten)
(die Blumenwiese)
(die Bonsai-Ausstellung)
Wisley Manor im Tudor-Stil
Die Kunst, Englischen Rasen zu pflegen: Das Gras wird etwa 15 mm ausschliesslich mit einem Spindelmäher gekürzt, am Mähgerät hinten dran ist eine zusätzliche Walze (Walzenmäher), die das Gras etwas umlegt, wodurch die charakteristischen Streifen sichtbar werden sofern man in 2 Richtungen fährt (schafft man mit einem „gewöhnlichen“ Kreiselmäher nicht so gut). Nach dem Mähen wird beregnet, weil das Gras durch die Schnittflächen Feuchtigkeit verliert, anschließend je nach Wetterlage mit einer Bürstenwalze getrocknet (und gleichzeitig vertikutiert = abgestorbene Halme ausgekämmt), damit sich kein Grasschimmel bildet (woraus Flecken resultieren könnten) oder der Rasenboden wird mit einer Stachelwalze belüftet und besandet, usw. Der feine englische Nieselregen (Steigungsregen aus wasserdampfgesättigter Luft) bewirkt, dass der Rasen gut gedeiht und nicht gelb ode (igitt) gar braun wird.
Hat die Bank den Mäher (eigener Gärtnerberuf) inspiriert?
Neben dem alten Herrenhaus ist der Ausgang. Den hohen Emotionspegel kann man durch einen Buchkauf
…oder Pflanzenkauf
…wirkungsvoll abbauen Darum ist (Ergebnis der Konsumenten- und Tourismusforschung) IMMER am Ende eines erfolgreichen (!) Erlebnisparcours, Erlebnisparks, Zoos oder Möbelhauses) ein Shop, um die Leute „herunterzuholen“ und die aufgebauten Emotionen für Spontankäufe zu nutzen (und gleichzeitig Zusatzgewinne abzucashen). Wird nämlich bei der Heimfahrt über das Essen, das nicht allen geschmeckt hat oder das nicht saubere WC gemeckert, so wandeln sich positive Emotionen in negative Emotionen um und das Gesamte bekommt „a schlechte Nachred“. Erlebnisparkbetreiber brauchen aber eine gute Nachred‘ für die Mundpropaganda als beste Werbeform und damit die Besucher wieder kommen. Ich war nun schon zweimal in Wisley, ich möchte wiederkommen.
Meine liebenswürdige anonym bleibende Gastgeberin lud mich zu einem Besuch des Wisley Garden ein . Sie ist dort „Member“ mit Jahreskarte und kann einen Gast mitbringen, was mir und den MitleserInnen und ZuschauerInnen dieses Blogs einen zusätzlichen neunundzwanzigsten Garten beschert.
In Wisley werden neue Sorten erprobt, dann in den Schaubeeten dem Publikum (beschildert) präsentiert und im riesigen Pflanzenshop beim Ausgang kann dann alles erworben werden.
Der erste Eindruck: Eine Show fürs Auge.
Ein (neues) Gewächshaus gibt es auch.
The show must go on.
Für solche Kunstfelsen werden Silikonabdrücke von echten Felsen hergestellt (Negativform), diese Formen dann mit Mörtel ausgegossen (das Positiv). Verschiedene Bruchstücke der Positive werden zusammengefügt und zusammen mit einer Rückwandschalung mit Mörtel ausgegossen. So entstehen Kunstfelsen die massiv sind und deshalb echt wirken, wenn man mit dem Finger dagegenklopft. Die Silikonformen können auch mit Kunstharz abgeformt werden (für Bereiche ausserhalb von Klopf- und Griffweite). Alle Kunstfelsen werden dann täuschend echt angemalt. All das ist einfacher und kostengünstiger als tonnenschwere echte Felsklötze aufwendig auszusuchen, her zu transportieren, zu heben und zu positionieren und zu verankern. Für andere Felsen werden die Positive gedreht oder anders zusammengesetzt und anders bemalt. Weltweit gibt es nur eine Handvoll dieser Spezialisten, die solche Kunstfelsen bauen. So entstehen Felsdekorationen hinter Swimmingpools oder täuschend echt wirkende Felsen für Zoos oder für aufwändige Pflanzenschauhäuser.
( Aechmea mariae-reginae )
Stammblütigkeit oder Kauliflorie, also dass Blüten und Früchte am dicken Stamm gebildet werden und nicht an dünnen Fruchttrieben, kennt man gewöhnlich nur vom (bei uns mäßig winterharten) Judasblattbaum (Cercis siliquastrum, Cercis chinensis oder Cercis canadensis) oder vom Kakaobaum, wie hier einer zu sehen ist (und auch von anderen Pflanzen).
In Florenz stehen Judasblattbäume als Alleebäume. Sie werden regelmäßig so zurückgeschnitten, dass nur mehr Baumgerippe dastehen und im Frühjahr vor dem Blattaustrieb erscheinen dann die herrlichen pinken Blütenbüschel vor schwarzer Rinde. Einen Cercis erkennt man später im Jahr leicht an den Schotenfrüchten direkt am Stamm, er wird auch wegen seiner schönen Herbstfärbung geschätzt.
Nein, das war ich nicht, heute ist der 6.6.
Wenn immer blühende Pflanzen nahe am Rundgangweg stehen (sollen), dann gibt es wohl ein gleich großes Gewächshaus hinten im Abseits, wo dieser „Wechselflor“ enger stehend aufgepäppelt wird und dort auf den großen Auftritt wartet …
So, genug vom Tropenhaus, ab in den Gemüsegarten und in den Rosengarten und und und … (neuer Beitrag)
So, der letzte Garten meiner 14tägigen Tour mit Campervan durch Südengland, Cornwall und Devon. 28 Gärten konnte ich besuchen, also durchschnittlich 2 pro Tag.
Als letzte Gärten interessierten mich „Savill Gardens beim Schloss Windsor, der als „schönster Gehölzgarten Englands“ gilt und das „Sir Arnold Hillier Arboretum“ mit allen Bäumen und Gehölzen Englands, die „Longstock Water Gardens“, das „Rockwood Farm House“ und die Exbury Gardens, wo einmal eine Million Rhododendren gesetzt wurden. (siehe auch
Wegen der noch nötigen Fahrzeiten (zur Rückgabe des Campervans) kam nur noch ein einziger Garten in Frage, ich entschied mich für die Exbury Gardens. In Deutschland führt die Baumschule Hachmann mehr als 600 Sorten Rhododendren und Azaleen mit einem Blühkalender von etwa 2 Monaten. Den Baumschulkatalog vor Augen dachte ich, da müssten doch auch welche in Old England blühen.
In den Exbury Gardens hatte ich dann das Gefühl, dass seit 1942 (als der damalige Eigentümer Lionel de Rothschild gestorben ist) nicht mehr viele Rhododendren dazugekommen sind. Man sieht davon zwar tolle Exemplare, etwa 6m hoch, aber in nur wenigen Farben. Wahrscheinlich habe ich in den eineinhalb Stunden meiner knappen Zeit nicht alles von den 81 Hektar gesehen (die nicht zu 100% Schaugarten sind) oder war wirklich zur falschen Zeit dort. Ich fand es aber schon merkwürdig, nahe dem Eingang keine einzige mehrfarbige Hybride zu finden.
Der Irisgarten war auch eine Enttäuschung. In anderen Schaugärten fand ich sie in voller Blüte und hier zwischen Unmengen von „Wiesenschaumkraut“ (Synonym für Wilde Möhre, Bärenklau und ähnliche weißblütige Doldenblüher) und hohen Wiesengräsern.
Die meisten Blumenbeete wirkten überaltert, ungepflegt, ziemlich überdüngt und wirr durcheinander.
Die Gehölze haben auch schon lange keine Gärtnerhand gesehen.
Mit viel Ausdauer fand ich doch ein paar Highlights:
(wesentlich dunkler als die Fotografie wiedergibt, ein sattes dunkles kräftiges Rot)
Verschiedenfarbige Perückensträucher:
Rhododendren mit silbrigem Indument (Behaarung, Flaum)
Der „Steingarten“ ist auch schon ziemlich überwuchert und in die Jahre gekommen.
Eine Attraktion des Parks ist die Dampfeisenbahn, die koksbefeuert und händisch beheizt wird.
(die Drehscheibe wird mit Muskelkraft gedreht)
Vielleicht hätte ich mir doch den Wassergarten anschauen sollen? Die Seerosen blühten (in Knighthayes) gerade üppig.
Auf Empfehlung besuchte ich den Abbotsbury Sub Tropical Garden.
(Alstroemeria)
(Luma apiculata, Chilenische Myrte)
Noch ein chilenisches Gewächs, Puya chilensis mit Blütenstand etwa 4 m hoch, siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Puya_chilensis
Manchmal passt der englische Nieselregen, wenn er die Blätter benetzt und sie dadurch an Pracht gewinnen.
„Großlibellen“, siehe dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Flibellen
Bornemouth Lower Garden
Bournemouth ist eine Hafenstadt in Dorset mit etwa 180.000 Einwohnern, durch die Stadt fließt der Bach „Bourne River“. In der Stadt gibt es (je Richtung) dreispurige Straßen (die nicht Autobahn sind sondern normale Stadtstraßen ). Der namensgebende Bach wurde – Oh Wunder – nicht mit Straßen überzogen, sondern blieb weitgehend erhalten und an beiden Ufern auch eine Grünanlage, der Bourne Garden. Im unteren Teil heisst er „Lower Garden“ und wurde von der Stadtplanung aufgepeppt.
The Bourne verschwörte sich gegen mich („The Bourne supremacy“ / „Die Bourne Verschwörung“ war ein Actionfilm-Titel nach einer Romanfigur von Robert Ludlum). Nach dem Parkbesuch irrte ich umher und suchte das abgestellte Auto gefühlte eineinhalb Stunden.
Der Mittelteil des Parks, wo ich über Treppen einstieg, war noch parkähnlich, mit Wiesen und großen Bäumen.
Je weiter bachabwärts ich wanderte, desto mehr Gestaltungen kamen zum Vorschein
Eine klassische Minigolfanlage, die Bauwerke etwas aufgepeppt.
So, die Parkuhr lief ab und ich sollte schleunigst zum Auto. Vorsorglich hatte ich eine Bildschirmkopie vom Navi gemacht, wo ich es abgestellt hatte.
Das Problem bestan einerseits darin, dass der Park noch weiterging, aber am Plan nicht grün eingezeichnet war. Ich hatte einen Plandownload gemacht (weil es im Umland kein Internet gab) und im Fußgängermodus war die Standortanzeige bei dieser Karte sehr ungenau. Dann fragte ich einen Buschauffeur, der konnte mit der Bildschirmkopie nichts anfangen. Ein anderer Buschauffeur wies mich an, bei dem Rundbau rechts zu gehen. Zweihundert Meter weiter traf ich Parksecurity-Leute. Denen zeigte ich wieder die Bildschirmkopie. Sie rieten mir stattdessen links vom Rundbau zu gehen, weil dort gibt einen „Tesco-Markt“ wie am Bild. Der Markt war der falsche Tesco-Markt, davon gibt es mehrere dort. Dafür habe ich diese nette begrünte Fassade entdeckt.
Irgendwann bin ich im Kreis gegangen, weil wieder der Rundbau auftauchte. Schlussendlich ging ich „bachaufwärts“ am Rande des Parks, bis mir die Bauten bekannt vorkamen. Jaa, an dieser Kirche bin ich vorbei gekommen und an diesem Laden. Strafzettel hatte ich keinen am Auto, aber vielleicht kommt er mit der Post.
Nach 20:00 Uhr muss man nichts mehr zahlen. Ich beruhigte meine Nerven indem ich vietnamesisch essen ging. Zuerst Fleischröllchen in Betelblättern gebacken. Der Betel hat nicht gewirkt (Betelblätter werden von Millionen Menschen im arabisch-malaischen Raum zusammen mit Kalk gekaut, das wirkt belebend) und danach noch Salat aus grünen Papayas.
Hat sehr neutral geschmeckt, sie hätten die Papayas reifen lassen sollen, damit sie an Aroma zulegen.
Nach dem Essen noch Weiterfahrt zum letzten Garten. Ich komme in stockdunkler Nacht dort an. Bleibe aber im nächsten Ort (da gibt es vielleicht Internet?). Vor einer Kirche war ein großer Parkplatz. Um fünf Uhr Früh Lärm in der Nähe. Neben dem Campervan baut ein Mann einen Marktstand auf. Höchste Zeit für mich, dort zu verschwinden.
Der Garten des Kentisbeare House wurde 2005–2007 von Arabella Lennox-Boyd neu gestaltet. Leider darf ich den Privatgarten ohne Erlaubnis der Besitzer (waren gerade nicht da) nicht besichtigen, sagte der Gärtner.
Bei den Kia Ora Farm Gardens dasselbe.
Weiter zu Knighthayes.
Nach dem Eingangsbauwerk (Bild oben) weiter in den Gemüsegarten
(Panoramabild)
Nach dem Gemüsegarten und dem Waldweg nahm ich die falsche „Abkürzung“ und befand mich an der Zufahrtsstrasse im Privatbereich.
Warum befolge ich auch denn nicht Empfehlungen wie diese: Mensch latsche den langen Waldweg wieder retour.
Ergebnis: Eeine Stunde im Wald herumgelatscht (Waldspaziergänge haben auch was) frei nach Gefühl „dort müsste der Blumengarten doch sein“. Ein Blick in den Plan hätte genügt.
Die Leute hatten einen schönen Ausblick.
Die Überraschung fand dann aber beim Seerosenteich statt:
Ein flirrender Anblick, dieses „Meer“ an zweifarbigen Wasserlilien.
Eine gelblaubige Fuchsie.
Hestercombe
Edwin Lutyens entwarf als Architekt Haus und „Hardware“ im Garten, Gertrude Jekyll die Bepflanzung. Beide wiesen in der englischen Gartengestaltung (nach den bisherigen streng formalen Gärten) einen neuen Weg. Siehe die Treppen, Balustraden, Wegbeläge, bodendeckenden Pflanzen und Schmuckstauden.
Lutyens entwarf auch das Design dieser Gartenbank, die in dieser Form und aus Teakholz noch heute so gebaut wird (Tradition als Weitergabe des Feuers oder Anbetung der Asche? Das ist hier die Frage. Neues Gartendesign mit altem Sitzbankdesign?)
Hier das Anwesen „Hestercombe“ mit Garten unterhalb:
Der Garten ist eine Pracht.
Man betritt den Garten über die Ecken. Links und rechts Wasserrinnen, hinten eine Pergola, alles in allem ein „Walled Garden“ (von Mauern eingefasst, um ihn und die sich darin Aufhaltenden vor Wild und Weidetieren und Wind zu schützen und ein Kleinklima zu schaffen).
Die Mauern, Treppen und Wegbeläge haben ihren eigenen Reiz:
Zwischen Steinritzen und an Mauern das herzige „Mauer-Gänseblümchen“.
Hier fand ich auch die geniale „Lutyens‘ circular steps“-Treppe wieder, mit oben nach innen gekehrten (konkaven) Stufen im Halbkreis, Trennmäuerchen und unten nach außen gekehrten (konvexen) Stufen im Halbkreis. Diese Art Treppe ließ er an verschiedenen Orten bauen, u.a. in Great Dixter (East Sussex, England) oder im wunderschönen Garten von Bois des Moutiers (Varengeville-sur-Mer, Normandie, Frankreich).
Hestercombe um 18:00 verlassen. Wieder einmal kein Internet. Eine heiße Dusche wieder einmal wäre auch nicht schlecht. Zurück nach Exeter, vielleicht habe ich dort Datenempfang (fürs Navi, für die Reiseplanung, für den Blog). Nothing. Ins Inn gesetzt, als „Soup of the day“ gibt es wie so oft Breisuppe (fein püriertes = gemixtes Gemüse) und es gibt WIFI (WLAN). Bed and Breakfast und WLAN gefunden und gebucht (€73,-) in „Lyme Regis“ im Hotel „The Royal Lion“. Bitte wo ist Lyme Regis? 45 Fahrminuten entfernt, ein kleiner Küstenort.
Lyme Regis
Todmüde aufs Bett gelegt. Samt Gewand geschlafen bis 02:00. Dann 20min Dusche und nichts als Dusche. Gebloggt, Ladegeräte zusammengesucht. Noch 2 Stunden geschlafen. Ich soll um 08:15 beim Frühstück sein . Da:
Mit warmem Frühstück nach Wahl:
Natürlich probierte ich das Full English Breakfast:
Danach Zeit genommen, den Ort zu erkunden
Nettes englisches Städtchen oder Dorf. Hier dreht sich viel um Fossilien, die auch am Strand gefunden werden können. Ansonsten schöner Kiesstrand (Rundschotter 32/64 mm).
„The Garden House“ war für mich einer der vielfältigsten und schönsten Gärten der Reise. Da hat alles zusammengepasst. Schöne Blüten, schöne Blattkontraste, schöne Gestaltungen, heimelige Ruhebänke, perfekter englischer Rasen und das Ambiente, alte Gemäuer integriert und neues Design.
Im Turm ist eine Wendeltreppe, auf der man raffiniert in die nächsthöhere Ebene gelangt (es gibt aber auch andere Stiegen). Oben: Ein breiteres Rasenstück, beidseitig natürlich mit Ruhebank.
(R
Der „wilde Garten“
Ruinengarten mit Mauerresten
Danach Fahrt durchs Dartmoor zum nächsten Schaugarten. Das Dartmoor ist kein flacher Sumpf, sondern (abgesehen von ein paar Waldflecken) eine baumlose Hügellandschaft und Steppe,mit freilaufenden Schafen und Pferden, die gerade Nachwuchs haben
(Panoramaaufnahme)
Die Schafrasse dort hat schwarze Beine und einen schwarzen Kopf, genau wie in den Filmen der Aardmanstudios („Wallace und Gromit“, „Wenn Hennen rennen“)
Castle Drogo gilt als letztes erbautes Schloss, ein Werk vom berühmten britischen Architekten Sir Edwin Lutyens (1869-1944). Dem Namen sprechen die Engländer als „Latjens” aus.
Der zugehörige Castle Drogo Garden war ein typischer National Trust Garten. Kennst du einen davon, kennst du alle (haben alle ziemlich dieselben Pflanzen und Sorten, wahrscheinlich machen sie einen gemeinschaftlichen Einkauf)
D
Gar zu gerne gätte ich mir die nahen „Wildside Gardens“ auch angeschaut. Mit Naturgarten und Präriegarten laut der Website. Angelegt von Keith Wiley und seiner Frau. Er war „1978-2003 Head Gardener“ im „The Garden House“. War leider der falsche Tag.
Die „Stone Lane Gardens“ beherbergen eine „Nationale Sammlung“ an Birken und Erlen aller möglichen Sorten und Moderne Kunst
Nach dem Motto “ Cornwall im Mai, Devon im Juni“ führe ich die Gartentour am ersten Junitag in Plymouth fort.
Zuerst suchte ich „The African Garden“. Trostlos verwildert sieht er aus. „She died“ erklärte eine Nachbarin. „He“ dürfte als Experte für afrikanische Pflanzen noch irgendwo im Nirgendwo aktiv sein. Besichtigt und dokumentiert habe ich den Garten, aber mitzählen kann ich ihn nicht.
Nur diese nette Dame fand ich, aber sie konnte mir auch keine Auskunft geben:
Laut einem Advisor ist der Trip „Elizabethan Gardens“ der zweitschönste Garten von Plymouth. Ich fand einen freien kostenlosen Parkplatz im trubeligen Hafenviertel Barbican (‚Barbicane‘ war ein vorspringender Teil einer Festung).
Beim Festungswall finde ich den Garten nicht, dort ist eine Artilleriekaserne. Der Wachmann im Hüttchen lotst mich zur richtigen Stelle.
Die Elisabethan Gardens sind gesamt etwa 40 mal 40 Meter klein.
Viel ist nicht mehr übrig, 2 Gartenteile wurden nette Beislgärten (Beisl, österreichisch für „Kneipe“). Zweiter Flop des Tages? Der Garten wird mitgezählt.
Den „Cider House Garden“ habe ich recherchiert, er ist direkt neben der vom National Trust verwalteten Buckland Abbey, die auch einen „Garden“ hat. Dort parke ich und schaue vorher die Abbey im Schnellschritt an (Sir Francis Drake hat dort mal gehaust, über ihn gibt es eine Ausstellung). Der Abteigarten ist schöner als ich vom Rational Trust erwartet habe.
Das ist das ‚Cider House‘ mit Garten
Der Cidergarten ( österreichisch vielleicht „Presshäuslgarten“?) neben einem Blumengarten und einem Küchengarten ein Teil der Gärten der Abtei.
Was nicht passt wird passend gemacht:
Blauregen kann man auch als „Baum“ ziehen:
Ganz in der Nähe ist „The Garden House“.
Eindeutig der schönste Garten dieser Reise.
Vor 19 Jahren verbrachten Irene und ich eine Woche in Cornwall. Damals besuchten wir diesen Garten (und den Ken-Caro-Garden, der mittlerweile geschlossen ist und zwei andere). Ich hatte ihn als megaschön in Erinnerung und so ist er noch heute. Obwohl ich eineinhalb Stunden darin herumstapfte habe ich nicht alles gesehen. Morgen Sonntag ein zweiter Besuch (darf dann gratis hinein). Morgen mehr schöne Bilder dazu.
Im nahen Dorf „Buckland Monachorum“ entdeckte ich das „Drake Manor Inn“ mit gutem Essen, gutem Ale und ein paar schöne Vorgärten bei Reihenhäusern.
Das Schulhaus:
Neben den Ortsbach ein früherer Wäschewaschplatz:
Dieses nette Paar, das heute Sonntag zur Kirche ging, erlaubte mir das Bild zu machen:
In Ausarbeitung:
Sonntag 2 Juni, The Garden House (21), Castle Drogo Garden (22), Stone Lane Gardens (23)
Lanhydrock, National Trust. Ins Schloss darf ich nicht mit meinem Wägelchen (könnt ja Interieur einpacken) zu schauen wie Herrschaft und Gesinde lebten/arbeiteten. Ich schau mir den Garten an.
Etwa 13 mm kurz war der Rasenschnitt, genauer die Rasenrasur, die der Gärtner mit seinem (Allett)Spindelmäher vollbracht hat. Englischer Rasen will gepflegt sein
Perfekte Rasenkanten.
Weil ich mit mehreren Kameras fotografiere (Handy für den Blog, Spiegelreflex für einen Vortrag) habe ich auf die Aufnahme der Gesamtansicht des Blumengartens mit dem Handy vergessen. Die RAW-Format-Aufnahmen für den Vortrag haben 20 MByte pro Bild, die müsste ich zuerst auf der Speicherkarte suchen, übernehmen, dann extra verkleinern. Zuviel Aufwand, zuwenig Zeit.
Weil Lanhydrock erst um 10:00 aufsperrte, hatte ich vorher noch Zeit ein englisches Gartencenter aufzusuchen. Da gibt es all die Pflanzen, die bei uns nicht winterhart sind oder Sorten, die es noch nicht über den Ärmelkanal geschafft haben (Einfuhren in die EU benötigen ja eine phytotoxische Bewertung ob keine Pflanzenkrankheiten eingeschleppt werden und ein Einfuhrzeugnis, das nicht jede Gärtnerei einholt).
Tasmanischer Baumfarn gefällig?
…im relativ kleinen Container
Northwood Farm Garden, nordöstlich von Saint Neot
Die Farm war nicht im Navi verzeichnet. In St. Neot Parkplatz suchen (zu enge Hauptstraße)
..im Pub fragen, kennt keiner, auch nicht die betagten Gäste
…im Lebensmittelgeschäft fragen. Jaaaa. Weg wird mir aufgezeichnet.
Justin, einer der beiden, die den Garten angelegt haben, erlaubt mir die Besichtigung.
Gelbblättriger Pfeifenstrauch gedeiht bei uns auch.
Die Westbourne Gardens entpuppen sich als öffentlicher Park ohne Blumenschmuck.
…dafür entdecke ich am Bush Farm Campingplatz einen Privatgarten (Bush farm Garden ?), den die Farmersfrau gekonnt angelegt hat:
(das rechts sind alte Felgen, die den Campern als Feuerkörbe zur Verfügung stehen)
Und auf dieser Bank vorm Office sitze ich gerade, hier gibt es offenes WLAN, die Sonne wärmt sehr angenehm und eigentlich sollte ich längst im nächsten Garten sein. Uuaaaah.
Jeden Donnerstag im Sommer sperrt „Lost Gardens of Heligan“ schon um 06:30 auf, damit BesucherInnen und FotografInnen das Morgenlicht nutzen können (und besucherfreie Bilder fotografieren können). Natürlich habe ich die Gunst der frühen Stunde genutzt.
Der Gemüsegarten besteht aus öden zweckmäßigen Reihen, der Blumengarten zeigt auch zuwenig. Bei den Lost Gardens of Heligan ist viel Verkaufsschmäh und Marketing dahinter. Das Geheimnisvolle (”Lost Valley“), der „Dschungelpfad“ und der Abenteuerspielplatz sind die Highlights:
Weiter zu Trewithen Garden.
Für manches bin ich zu spät gekommen.
Schaut man sich das Kunstwerk von hinten an, entdeckt man wieder einen „ha-ha“.
Ab in den „walled garden“:
Die runden Wälle kenne ich aus einem Buch. Sie sind originell aber schlecht zu mähen.
Hidden Valley Garden (14):
Der Garten liegt wirklich versteckt und ist ni es de frcht leicht zu finden. Wegen des geringen Alters sind die Bäume noch klein und er wirkt freier und offener.
Das Gartencafé. Self service. Man darf/soll auch abwaschen.
Tregrehan Garden (15):
Wieder ein mit Klinkermauern eingefasster Walled Garten:
Ist halt ein anderes Klima als bei uns (in Oberösterreich).
Ich weiß nicht, ob das eine rosa Deutzie oder eine Raphiolepsis indica ist (die ich in einem englischen Gartencenter stehen sah:
Auf diesen Blauen Natternkopf wären sie auch in Madeira stolz:
…wie auf diesen Mallotus japonicus, der hier als „Champion Tree“ (ältestes oder schönstes Exemplar in England) ausgezeichnet wurde.
…über und über mit Flechten bewachsen.
Blauer „Scheinmohn“. Habe ich vor kurzem in unseren Garten gesetzt. Werden wir sehen, ob er gedeiht …
Da passt das Johanniskraut (Zuchtauslese) farblich komplementär gut dazu.
Solche Orchideen-Primeln sieht man selten, auch hier in England:
Die Herrschaft hat(te) auch hier einen schönen Ausblick:
Morgenstund hat Gold im Mund. War eine Stunde im Krankenhaus wegen juckender Bläschen am Finger, die sich vermehrten. Nix Ansteckendes. Wahrscheinlich wieder einmal Phyto-Photo-Dermatitis von Bärenklau. Warum muss er denn immer alles angreifen?!?
Erster Garten des Tages Trengwainton. Berühmt für Gärten hinter hohen Mauern und in schrägen Beeten. Kinder und Erwachsene sollen (abgefallene?) Blüten auf ein Steckerl stecken, das dann zum Schmücken dient. Nette Idee.
Rhododendren gibt’s in vielen Farben und Größen.
Aber die Blütenpracht bedeckt bald den Boden.
Feucht genug dürfte es dort sein.
Die Gärten hinter den Mauern zeigen noch nichts spektakuläres. Vielleicht im Sommer? Bin enttäuscht. Typischer National Trust Garten. „Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“ (siehe https://www.wienerzeitung.at/h/irrwege-einer-metapher ). Der National Trust konserviert alte Gärten, betet aber dabei vielerorts die Asche an. Alte Gärten werden weitergeführt und es kommt kaum Neues an Gestaltung dazu. Die meisten Schaugärten des National Trust bekamen von mir das Prädikat ‚Na ja‘, für mich National Frust.
Bonython Estate Garden. SSW Im Abseits am Land. Der „Mower“ kassiert 12€, gibt keine Karte her. Ein wunderschöner „Walled Garden“ und ein beschaulicher Teich, wo viele Vögel singen.
Im ‚Walled Garden‘ schön gezogene Obstspaliere und mit Steinen eingefasste Sockelbeete, für Blumen, Kräuter und Gemüse.
(wird noch fortgesetzt).
Mein Hauptproblem ist, dass ich gerne auf (Camping)Plätzen am Land übernachte und es dort Null Internet gibt. Das Navi findet zwar hin, teilt aber nicht mit, dass es keinen Kontakt mehr hat. Ohne Netz kein Hochladen.
Sodala. Frühmorgens, 4 Stunden bis der erste Garten aufsperrt, Fahrt in den nächsten größeren Ort, St. Austel (gesprochen “ se-int Ostl”), super Internetempfang.
Weiter im Bonython Estate Garden:
Nettes Gewächshaus mit Verkaufspflanzen
Eintritt in den Ruhegarten mit Seerosenteich.
Wie ao oft in englischen Gärten eine Ruhebank, um den Garten zu genießen:
( Wachsglocke, Kirengéshoma)
Ein paar Hausgärten in „The Lizard“, dem südlichsten Ort Englands
Trelissick Garden (11) . National Trust. Ein typischer Landschaftsgarten oder -park.
Nett zum Spazierengehen. Traumhaft schöne Ausblicke aufs Meer.
Villa mit besonderem Meerblick.
Im Vordergrund ein typischer „ha-ha“ (gesprochen „hä-hä“, ä-ä gestöhnt). Ein für Betrachter möglichst unsichtbarer Graben mit Mauer (auf der „Gartenseite“. Er hat Weidevieh abgehalten, in den Garten einzudringen. Geht nicht, hehe.
[Nachtrag: Eine Gärtnerin in England hat mir erklärt, dass man den Graben doch „ha-ha“ ausspricht. Das ä-ä gilt daher eher mir]
Vermutlich „Abutilon“.
Wasserturm:
Caerhays Castle (Garden)
Der Garten ist sich zeitlich nicht mehr ausgegangen, nur ein Rhododendron und eine schnelle Schlossbesichtigung bis zur netten Aufforderung „You had to leave, NOW“
4 Gärten an einem Tag geschafft, weil Heligan donnerstags schon um 06:30 aufsperrt. Ich war der Erste bei der Kassa.
Trebah Garden ist ein „must have seen“ das denken sich wohl auch die Benutzer der viielen Autos, die vor mir schon da sind.
Ein Trogtal zieht sich zur Küste hinunter und erlaubt diesen wirklich sehenswerten „Schluchtgarten“. Oben thront eine Villa, von der der Besitzer sein Refugium überschauen konnte. Unten ist eine geschichtsträchtige geschützte Bucht und die Mündung des Helford River, von der aus im Zweiten Weltkrieg die Invasion Frankreichs (am „Omaha-Beach“) gestartet wurde.
Der Golfstrom erlaubt (sub)tropische Gewächse, Riesenbambus, Riesenrharbarber (Gunnera manicata), Baumfarne und Palmen, die Feuchte lässt Rhododendren sonder Zahl und Bananenstauden gedeihen.
Feiner Nieselregen und dampfende Feuchte wechseln sich ab. Regenschirm öffnen, schließen, öffnen,… InsiderInnen gehen hier mit Regenmantel, ich leider nicht, der liegt gut im Auto. Die Feuchte beschlägt auch die Objektive, auch am Handy.
Ein Highlight des Gartens ist der „Riesenrharbarber“ im Mittelteil des Gartens.
Jetzt gerade 3 Meter hoch, im Sommer wird er bis zu 5 Meter hoch wachsen. Und man darf ihn nicht nur aus der Ferne bewundern. Man ist mittendrin in diesem grünen Dschungel. Richtig beeindruckend.
Der untere Teil des Gartens ist mit Hortensien bepflanzt, die erst im Sommer oder schon demnächst blühen werden.
Unten wurden mediterrane Pflanzen rund um den Teich gesetzt. Hinreissend ist der Blick nach oben durch das grüne Tal zur Villa.
Im oberen Teil umfassen Bambus, Rhododendren und Baumfarne einen Bach, der von Blüten umsäumt ist und wo der Weg sich stark schlängelt.
Dann kommt man wieder oben an, bei der netten Villa mit Spezialterrasse (weil durchaus unüblich, runde Riesensteine sie abgrenzen). Hübsch. Hätt ich auch gerne da gewohnt und Martinis geschlürft.
Der Ausblick ist wirklich grandios.
Zuletzt wird man noch mit einem „Court Garden“ verwöhnt, den ich mit „arrangierter Garten“ übersetzen würde (angeleht an „courtship“, siehe englische Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Courtship ).
Der Glendurgan Garden liegt gleich daneben, im Nachbartal, nur durch einen Bergrücken getrennt Er wurde 1820 vom selben Besitzer angelegt (aber anders als Trebah nicht weiterverkauft).
Kleiner, überschaubarer, nicht so üppig bepflanzt, schneller durchwanderbar.
Schnell ist man am Kiesstrand, der dort etwa 10 kleine Häuser beherbergt. Alte Fischerhäuser?
DAS Highlight des Gartens ist ein Labyrinth, Kirschlorbeerhecken, hübsch rund geschnitten.
Ich Zweimetermann hätte locker darüberhinweggesehen, was mir wohl nicht viel geholfen hätte (ich nahm mir nicht die Zeit mich zu verirren, ich wollte eher wieder irgendwie trocken werden).
Schlussendlich steuerte ich noch eine Farm Camp Site zum Übernachten an (ein Bed & Breakfast-Zimmer konnte ich nicht auftreiben. Alles ausgebucht).
Seeehr „rural“, mit 2 Kompostklos und 2 Warmwasserduschen, aber ohne Waschmuschel. Wäschewaschen im Stehen unter der „Urwalddusche“. Abenteuerlich.
Im grauen Morgengrauen erst im Unterholz entdeckt, der Waschplatz mit fließendem Kaltwasser:
Nach der „Eden Project Enttäuschung“ wieder in einen Schaugarten, etliche Hektar groß. Unterteilt in verschiedene Gartenteile, Ruhegarten, Japanischer Grten, Wintergarten, u. a.m. Die Gärten faszinieren durch die Gestaltung und Pflanzenwahl, durch Blattkontraste und -farben. Spitze Blätter neben runden Blättern, alle möglichen Blattfarben, knallgelbes neben zartgrün, panaschierte (=gefleckte) Blätter,feinste Farbnuancen. Alles wunderbar kombiniert und in Szene gesetzt. Man kann sich gar nicht sattsehen.
Wer glaubt, die Blüten von weißen Wisteria duften nicht, sollte einmal zu dieser Brücke gehen. Schon von weitem dringt der sinnliche Duft in die Nase, noch bevor der träumerische Anblick das Auge becirct.
Das „Pinetum“, eine Baumsammlung ausschließlich mit Nadelbäumen:
Nadelbäume haben weibliche Blüten (aus denen später die Zapfen werden) und mehr männliche Blüten (die den Pollen an den Wind übergeben).
Einige Eichen am Grundstück haben ein hohes Alter und einem wunderschönen Wuchs.
Der „Wintergarten“. Kein Glashaus, hier gibt es die auffallendsten Kombinationen wintergrüner Gehölze.
Auch der japanische Garten ist traumhaft schön. Gerade ca 30*30 m groß und alles drin, was einen japanischen Garten ausmacht, von der Bambusrohrquelle (ohne Wildtierscheuche, nur ruhiges Plätschern) bis zu den einzeln gesetzten Wegsteinen (um den Gang zu entschleunigen) oder der Symbolik.
Ausruhen im Landschaftsgarten.
Oder unten am Teich.
Noch Zeit für eine Fahrt (via Truro) zum pittoresken Caerhays Castle.
…aber da weht ein gar zu heftiger seeehr feuchter Wind, ich fahre weiter zu „Enys Garden“:
Um 10:00 Uhr öffnet das Eden Project. Ich bin rechtzeitig dort und Massen strömen bereits hin. Es ist DAS Highlight von Südengland und vermutlich eine Gelddruckmaschine, optimiert von den Infotafeln bis zum Shop. Zu etwa 90% Familien mit Kindern, zu etwa 10% Senioren. Die Eintrittskarte kostet 42,- Euro, dafür darf ich innerhalb eines Jahres ein zweites Mal (oder öfter?) hinein
Von den Riesenblasen sind 3 dem tropischen Regenwald gewidmet, 2 mediterranen Gefilden (Mittelmeerraum, Südafrika, Südwestafrika, Kalifornien). Die Kuppeln sind so hoch, dass man im Inneren vergisst, in einem Gewächshaus zu sein. Die beiden Folien einer einzelnen Mehreckblase (die zusammen eine Kuppel bilden) und der heute bedeckte Himmel ergeben einen mattweissen Hintergrund.
Als erstes ab in tropische Gefilde. Enttäuschend. Das sehr große Gewächshaus erlaubt große Gewächse und Bäume, Büsche und Blumen (üppiger als anderswo), das war’s auch schon. 3 m breite betonierte Schleifenwege für die Bevölkerungsmassen. Es ist ja ein Theme-Park, klarerweise gibt es Lokalkolorit-Interieur: Eine Wellblechhütte, Afrikan-Style-Deko-Verkaufsstände roh gezimmert, Hängebrücken, Felsen und Waldboden (nicht zum Begehen) und so was.
Urwaldsound geht mir ab, rufende Vögel beispielsweise oder schreiende Affen. Der Themepark ist tierlos (wenn man von Ameisen und Geckos absieht). Es rauscht nur ein Wasserfall und Wildbach und der Mischsound der BesucherInnen.
Bildung gibt’s (wie in erfolgreichen Themeparks üblich) nur nebenher. Hier eine nutzbare Pflanze und da hängen echte Papayas.
Nach 2 Stunden Walk bei 30°C und höherer Luftfeuchte nach zuwenig Frühstück bin ich schlichtweg schlapp. Kühle ist angesagt.
Erriechbares wird auch geboten: Frangipani (Duftbilder gibt’s leider noch nicht).
Als Kroatienurlauber, der einen Garten in Kroatien gärtnerisch betreut haben mich die mediterranen Gewächshäuser nicht wirklich beeindruckt. Feigen, Olivenbäume, Garrigue und Macchie. Die wunderbaren „Gärten von Trautmannsdorff“ in Meran sind aber um Kilometerlängen besser.
Schöne Löwenpfoten- und Känguruhpfoten-Züchtungen.
In einem extra Kuppelbau wird Moderne Kunst gezeigt. Hier eine Rauch und Rauchringe speiende Installation.
Was (mir) völlig fehlt ist die Sozialisation, warum Urwaldbewohner gerade soo leben oder WARUM der Regenwald gerodet wird. Gezeigt wird eigentlich nur, DASS er gerodet wird und dass das schlecht fürs Klima ist und ein paar Zusammenhänge. So konnte man die (eigene) Kolonialgeschichte aussparen und warum der Kontinent Afrika arm blieb und ist. Fahren alle mit Privatautos hin (der Öffi-Bus nur alle 4 Stunden!). Die Milch für die Restaurants kommt von Kühen aus Wales. Und schwarzhäutige Trommler trommeln mit Federhauben am Kopf für die Kinder (die mittrommeln dürfen). Ja so sind Afrika und das vermittelte Afrikabild und der Regenwald.
Soll ich mit meiner Jahreskarte ein zweites Mal hin?
14:00 Uhr, ein Schaugarten ginge sich noch aus. „Pinetum Gardens“ in der Nähe. Eintritt nur 16€ und das gilt als Wochenkarte.
Eeendlich ein schöner Schaugarten. Bericht morgen.
Aufstehen um 07:00. Der Garten öffnet erst um 10:30. Kleine Küstenwanderung zur vom Parkplatz sichtbaren Kirchturmspitze, die sich in der Nähe als Landmark für Seefahrer, 1864 errichtet, entpuppt.
Ich fahre ich dann doch zum Garten (etwa 08:30) ins nächste Funkloch hinein. Ich bin der Erste heute hier. Bis 10:30 tippe ich wieder beim Blog (kann ihn aber nicht hochladen) und der Parkplatz füllt sich mit mehr als 30 Autos. Wieviele werden noch kommen über die enge Zufahrt? Bis Mittag rund 50 Besucherautos.
Der subtropische Garten von Coleton Fishacre hat mich nicht vom Hocker geworfen. Dafür habe ich schon zu viele Gärten gesehen. Ist eher Konservierung des Alten und Anbetung der Asche. Es scheint nicht viel hinzugekommen zu sein eher weggekommen durch einen Schädling.
Später muss ich noch Bilder nachtragen. Muss das Handy beim Fahren noch mehr aufladen.
Nach Swindon wieder Probleme mit dem Internet. Keine Daten, ergo kein Navi. Ich fahre mit meinem 35 Jahre alten Autoatlas und nach Gefühl. Bedeckter Himmel verhindert, dass ich mich nach der Sonne orientieren könnte. Habe mich total verfranst, statt im Westen lande ich 20 km im Norden, weil der Zielort ähnlich hieß und ich Wegpfeilern folgte…
Dafür finde ich in einem Kleinladen einen dampfpfauchenden Coffee-to-go-Automaten, der Trinkbares in einer großen Portion hergibt. Das Problem MUSS gelöst werden. Anruf beim Telefonanbieter „Sie haben noch zirka 9 Kilobyte Guthaben beim EU-Roaming” (England ist beim Anbieter inkludiert), ein Kilobyte dazu kostet 4 Euro“ | Ich: „Laut meinem Konto habe ich aber 9,5 Gigabyte!“ | ”Ich schau da einmal nach – Gesprächspause – von uns aus müsste es jetzt funktionieren. Ich schicke Ihnen noch ein Mail, dass sie einen neuen Zugangspunkt einrichten“ | Ich: „Wie soll ich das Mail bekommen, wenn ich keine Daten empfangen kann?“ | „Ah so, dann sende ich Ihnen ein SMS“ | usw ….
Internet funktioniert wieder, Navi auch. Im Straßenatlas finde ich eine alte handschriftliche Eintragung (wir waren vor 19 Jahren schon einmal in England). Steinkreis in Avebury. Stonehenge dürfte schon mit Touristen überfüllt sein, also nichts wie hin. Auf halbem Weg im (auch etwa 5.000 Jahre alten) Steinkreis gewandert finde ich ein Café und zufällig „Avebury Manor and Garden“. Meinen Schaugarten Nr.2. (2)
Neben einer schönen alten Parish Church, aktiv, aber mit altem Friedhof liegt Avebury Manor. Mit zwei Gemüsegärten, frisch bepflanzt und zum Teil noch in Winterbrache. Noch nicht sehenswert. Dafür schöne Blumenrabatten (=lange Beete vor einer Mauer oder Hecke), ein mit Schnitteiben umkränzter Obstgarten. Ich glaubte die ganze Reise lang, dass „Parish“ ein Religionsbekenntnis wäre wie „Anglikaner“. Nein, „Parish Church“ könnte man übersetzen mit „(Pfarr)Gemeindekirche“ , im Gegensatz zu einer Klosterkirche, Parish entspricht der „Pfarre“.
Mein Navi führt mich wieder auf eine „alles abkürzende“ Nebenstraße, dafür sehe ich das „Eingangstor“ einer „Gloucester Lodge“, ein Landhotel (ein Lodge war/ist eine einem Herrenhaus vorgelagerte Unterkunft für Bedienstete, fremde Kutscher, etc.).
Noch Zeit für einen Geheimtipp, den ich dankenswert erhielt: „The Walled Garden“ in Melle (3). Eintritt frei, er ist Teil eines Kaffeehauses (und es werden Pflanzen verkauft), no na, macht man halt dort zwangsläufig „coffee and cake time“. War früher ein Klostergarten. 2 nette gesprächige Frauen bereiten einen für England verhältnismäßig guten Kaffee in einer „French Press“ mit Milchkännchen.
Eigentlich wollte ich heute viereinhalb Stunden bis zum Eden Project fahren. „Eden“ hebe ich mir für übermorgen Sonntag auf, da könnte es regnen. Da gehe ich lieber durch diese Folienhäuser. Stattdessen fahre ich etwas kürzer bis „Coleton Fishacre“, an der Küste, angeblich ein subtropischer Garten.
Wie schon in den letzten Tagen geht die Straße am Ende über 5 Meter breite Asphaltwege. Mein Navi („Maps“) lotste mich schon mehrmals am Tag über solche (immer asphaltierte) Feldwege „2 Minuten schneller“ als die andere Route. Man sieht bei 20-30km/h mehr Landschaft als beim Fahren über die Autobahn (meist mit 90 km/h). Falls man eine sieht. Denn meistens sind links und rechts zwei Meter hohe Mauern oder Wälle oder Hecken oder weißblühendes „Schaumkraut“ (Wilde Möhre oder Bärenklau). Ausweichstellen auf diesen Fünfmetergassen gibt es nur etwa alle 200 Meter. Glücklicherweise fährt kein anderer Idiot als ich solche Strecken. Man begegnet SELTENST jemand dort. Einmal bog ein Schulbus vor mir „in die Spur“ ein, ließ ein Kind aussteigen und fuhr vor mir „mit einem Affenzahn“ weiter. Er fuhr selbst bei Kurven rund 60km/h und bald hängte er mich ab. So einem möchte ich nicht entgegen fahren.
Wirklich ALLE Felder sind von Hecken umgeben (als Windschutz und so auch Erosionsschutz, vielleicht bleibt so mehr CO2 aus der Verrottung für Pflanzen übrig. Vielleicht auch als Schutz vorm Betreten?). JEDES, wirklich jedes dieser Felder ist durch ein versperrtes Tor verschlossen. So schnell mal am Feldweg stehen bleiben und rasten oder übernqachten oder kleines Geschäft verrichten geht nicht.
Tja, ich kam in die Dunkelheit (Regen, Neumond? zappenduster, hohe Hecke rechts, hohe Hecke links). Die Achtmeterstraße war gesperrt, Umleitung über so einen Feldweg, von Meereshöhe auf eine Anhöhe hinauf. Fahrt ins Ungewisse sozusagen, nein da fahr ich NICHT wieder hinunter, SICHER SICHER NICHT. Dann – Schock – Scheinwerfer! In der Finsternis zurücksetzen? Der Fahrer wartete glücklicherweise bei einer Ausfahrt. Bei völligster Dunkelheit fand ich einen nahen öffentlichen „Parkplatz für Küstenwanderer“. Übernachtung. Das Schild habe ich erst am Morgen entdeckt.
Ich konnte mein Reisemobil abholen, einen VW Caddy mit Liegefläche hinten, für Über-nachtungen außerhalb von Bed & Brekfast. Bereits vorhandene Lackschäden, die ich nicht zahlen will, habe ich fotografisch dokumentiert. Mailverkehr mit dem Autovermieter und Provianteinkauf dauerten dann doch länger. Erste Zieleingabe: Eden Project, 4 Fahrstunden entfernt. Aber schon bald bekam ich Lust auf eine Gartenbesichtigung. Mit der App der Royal Horticultural Society (RHS) fand ich einen nahen Schaugarten:
(1) „The West Green House“: Ein schöner aufwendiger Obst-, Gemüse- und Blumengarten mit vielen, herrlich duftenden Buchshecken und Buchsfiguren.
In Volieren sind Ribisel (Johannisbeeren) und Erdbeeren gepflanzt. Sie sind wohl eingesperrt, damit sie nicht klammheimlich ausreissen. In die Münder der BesucherInnen.
Das im Vordergrund sind übrigens Obstbäume, schön und langwierig zu kniehohen Hecken waagrecht gezogen. Edelste Gartenkultur.
Das Bild machte ich, als ich im gegenüberliegenden Pavillon auf der ebenfalls roten Bank saß.
Für LiebhaberInnen blauer Bänke:
Reizende Cannas, die Sorte hätte ich auch gerne. Weiß jemand den Sortennamen?
Übernachtung dann in Swindon
Neubauviertel, da werden fleissig eigenwillige Häuser (ohne Garten) gebaut.
Bin relativ problemlos in England angekommen. Aber stell dir vor, du fährst (im Bus) vom Flughafen weg, schaltest das Handy wieder aus dem Flugmodus und nichts geht. Null. Du kannst niemand anrufen oder kontaktieren, dass es später wird. Bietet am Ende mein Provider keine Versorgung in diesem Nicht-EU-Land? Ein Mitreisender empfiehlt mir eine Prepaid-SIM-Karte im nächsten Geschäft zu kaufen, „only ten pounds“. Dann geht es doch und auch wieder nicht. Hier gibt es anscheinend mehr Funklöcher als ein Emmentaler Käselöcher hat. Telefonieren oder Internetten, Chatten und Bloggen ist hier nicht überall möglich. Wo bitte bin ich hier gelandet?
Übernachtung bei Freunden nahe Horsley. Zu Pferd eine Halbtagsreise vom Londoner Stadtzentrum entfernt, darum wurde hier geruht und wurden die Pferde gefüttert. Darum Horsley. Sir Walter Raleighs Kopf ruht auch hier, schon erheblich länger als meiner ruhte, aber der prominenteste Gast oder Bewohner von Horsley war Heinrich der Achte samt seinen sechs Gattinnen. Ein Griss um ihn hier wie in Salzburg um Mozart.
Habe die ersten Gartenpflanzen erkundet. Wintermahonien wachsen hier fünf Meter hoch und Johanniskraut (das mit den roten Beeren) gut einmeterfünfzig. Ausbeute an Gestaltungen wenig. Dafür mehr Bildkompositionen und alle schlechten Bilder habe ich (anders als früher) sofort gelöscht.
Im Programm der Handykamera fand ich, dass man eine „Signatur“ jedem Bild beifügen kann. Ganz praktisch, jedes Bild kennzeichnen zu können. Aber unpraktisch, weil die Signatur bei Bildausschnitten halb oder ganz weggeschnitten wird und auch unguter Teil der Bildaussage wird. Also ab morgen wieder ohne Signatur.
..darum MUSSTE ich 3 Tage vor dem Abflug noch unbedingt Hollerblütensirup ansetzen. Gezählte 240 Dolden habe ich zu 9 Liter Sirup verflüssigt. Der Vorrat muss bis zur Hollerblüte 2025 reichen (reines Wasser trinken ist mir zu fade und mein Körper, Eingeweide, Muskeln, Gehirn und Schwachheit „verlangen“ deshalb Zucker). Angesetzt nach meinem jahrelang erprobten Rezept. https://de.wikibooks.org/wiki/Kochbuch/_Holunderbl%C3%BCtensirup
Heuer machen uns die Pfingstrosen die Freude, wirklich zu Pfingsten zu blühen. Die Blütenvarianten sind sehr zahlreich und man kann sich kaum sattsehen.
Die langersehnte Reise nach England, ins „Gelobte Land“ der Gartengestaltung. Gesegnet mit feinstem Nieselregen und fehlendem Frost, da muss ja alles blühen und gedeihen. Letzte Vorbereitungen, denn übermorgen (22.5.) geht es los. Die Bahnfahrt hin und zurück hätte mit Normalkarten rund 400 Euro gekostet. 5 Einzeltage „Seniorrail“ noch mehr, (rund 580,-) denn nach England fährt man heutzutage unterm Ärmelkanal durch den (oder die?) Eurotunnel und diese Fahrt muss extra bezahlt werden. (Seniorrail zahlt sich aus, wenn man täglich lange Strecken fährt). „Warum gurkst du 12 Stunden mit dem Zug, warum fliegst du nicht?“ fragte mich Irene (meine Angetraute, die gerne Bahn fährt). Der 75-Minuten-Billigflug kostet hin und retour rund 120 Euro. Weil wir keinen Goldesel besitzen, wählte ich den Flieger, den CO2-Ausstoß muss ich kompensieren.